Wiesbaden, 15. Oktober 2014

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Letzte Station: DOKUMENTARFILMPREIS „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ UNTERWEGS beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück

Regisseurin Natalia Mikhaylova präsentiert ZELIM’S CONFESSION am Donnerstag, 16. Oktober (17.30 Uhr)

Wiesbaden/Osnabrück – Der 7. DOKUMENTARFILMPREIS „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ UNTERWEGS macht Station beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück: Regisseurin Natalia Mikhaylova präsentiert ZELIM’S CONFESSION (Zelims Bekenntnis, Deutschland 2013) am Donnerstag, 16. Oktober (17.30 Uhr). Die an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF produzierte Dokumentation handelt von behördlicher Willkür und Gewalt im Nordkaukasus. Erzählt wird die Geschichte eines tschetschenischen Flüchtlings, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Osnabrück ist nach Sarajevo, Berlin und Wien die letzte Station der von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) veranstalteten Tour.

„Engagierte Dokumentarfilme können politischen Themen und Konflikten den angemessenen Raum geben. Ihre Kunst und ihr Anliegen ist es dabei, die Menschen in den Vordergrund zu stellen. Daher ist es wichtig, dass diese Filme, die kaum eine Chance haben, einen regulären Kinoverleih zu finden, bei Filmfestivals und dank Reihen wie DOKUMENTARFILMPREIS „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ UNTERWEGS auf der Kinoleinwand gesehen werden können“, so goEast-Festivalleiterin Gaby Babić.

„Die Filmvorstellungen und Diskussionen beim DOKUMENTARFILMPREIS „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ UNTERWEGS zeigen, dass das Kino ein wichtiger Ort ist, um gesellschaftliche Missstände zu thematisieren. Sie tragen zur Schaffung einer demokratischen Öffentlichkeit bei, mit der sich politisch Handelnde auseinandersetzen müssen. Das zeigen die bisherigen Veranstaltungen in Berlin, Wien und Sarajevo auf der diesjährigen Tour“, so Dr. Ralf Possekel, Programmbereichsleiter der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.

Kinotermin

Donnerstag, 16. Oktober 2014, 17.30 Uhr

ZELIM’S CONFESSION / ZELIMS BEKENNTNIS

(Deutschland 2013, Regie: Natalia Mikhaylova / 60 Min., OmeU)

Film und Gespräch mit Natalia Mikhaylova

Unabhängiges FilmFest Osnabrück

Lagerhalle, Rolandsmauer 26, Osnabrück

Zum Film: ZELIM’S CONFESSION / ZELIMS BEKENNTNIS

„Eigentlich will ich diese Dinge vergessen“, sagt Zelim zu Beginn des Films. Doch dann beginnt der junge Mann zu erzählen. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort: An einer Bushaltestelle in Inguschetien griff eine Polizeistreife den tschetschenischen Flüchtling auf, brachte ihn auf die Wache, nahm seine Personalien auf und ließ ihn wieder gehen.

Kurze Zeit später stürmten Sicherheitskräfte die Wohnung seiner Familie. Zelim wurde verschleppt, erniedrigt und tagelang gefoltert, sollte Verbrechen gestehen, die er nicht begangen hatte. Er blieb standhaft und unterschrieb kein Geständnis, obwohl er den Tod vor Augen hatte.

Die Regisseurin Natalia Mikhaylova zeigt Zelim in Oslo, wo er inzwischen in Sicherheit ist. Abwechselnd sehen wir ihn erstaunlich gefasst von seinem Martyrium erzählen und dann wieder neugierig, aber auch voller Unruhe die fremde Stadt erkunden, während ihn die Schatten des Erlebten nicht loslassen. So entsteht das Porträt eines Menschen, der sich trotz unfassbaren Leidens nicht brechen ließ – und zugleich eine eindringliche Anklage gegen die Exzesse behördlicher Willkür und Gewalt, die im Nordkaukasus immer noch an der Tagesordnung sind.

Zur Person: Natalia Mikhaylova

Geboren 1980 in St. Petersburg, Russland.

1997 bis 2001 studierte sie Literaturwissenschaft an der Staatlichen Universität in St. Petersburg. Tätigkeit als Dolmetscherin, Fotografin und Redakteurin bei diversen Filmprojekten in St. Petersburg und Moskau. Seit 2006 lebt sie in Berlin. 2012 schloss sie mit ZELIM’S CONFESSION ihr Studium an der HFF „Konrad Wolf (heute: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) ab.

Über den Dokumentarfilmpreis

Seit 2008 würdigt der DOKUMENTARFILMPREIS „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ Regisseurinnen und Regisseure, die sich in ihren Ländern kritisch mit gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Ursachen auseinandersetzen sowie grenzüberschreitende Perspektiven aufzeigen. Verliehen wurde der renommierte Preis gemeinsam von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films am 15. April 2014 in Wiesbaden.

Die Reihe DOKUMENTARFILMPREIS „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ UNTERWEGS macht ausgewählte Filme über die Festivalgrenzen hinaus sichtbar. Die Tour ist zum siebten Mal in Deutschland und europäischen Ländern unterwegs. Filmschaffende stellen ihre Arbeiten und Themen in Filmgesprächen vor.

Mit freundlicher Unterstützung von ŠKODA AUTO Deutschland GmbH, Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Sarajevo Film Festival, LET’S CEE Film Festival und Unabhängiges FilmFest Osnabrück.

Das Filmfestival goEast wird seit 2001 vom Deutschen Filminstitut – DIF veranstaltet und findet vom 22. bis 28. April 2015 zum 15. Mal statt.

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Pressekontakt:
Horst Martin
+49 163 510 97 65
presse@filmfestival-goEast.de

goEast Filmfestival
Friedrichstraße 32 
65185 Wiesbaden

info@filmfestival-goEast.de
www.filmfestival-goEast.de

Veranstalter:
Deutsches Filminstitut – DIF
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main